Internationale Zusammenarbeit
International arbeitet die SERV mit anderen Exportversicherern zusammen, um gemeinsam Grossprojekte umsetzen zu können. Für die SERV spielt hier insbesondere die Pathfinding-Initiative eine Rolle.
Export Credit Agencies (ECA)
Staatliche Exportkreditversicherer (Export Credit Agency, ECA), darunter auch die SERV, arbeiten international auf verschiedenen Ebenen zusammen. Ziel ist es, allgemeingültige Grundsätze und Konditionen für öffentlich unterstützte Exportkredite zu erarbeiten, um Wettbewerbsverzerrungen und eine Verdrängung des privaten Marktes zu vermeiden.
Die SERV unterstützt diese Bestrebungen und vertritt ihre Standpunkte in der Berner Union sowie bei den Verhandlungen der OECD in denen das so genannte OECD-Arrangement weiterentwickelt wird. Ausserdem ist die SERV an den Umschuldungsverhandlungen des Pariser Clubs und der anschliessenden Umsetzung der Abkommen massgeblich beteiligt.
Berner Union
Die Berner Union ist die weltweit grösste Vereinigung von privaten und staatlichen ECAs. Sie setzt sich für die Angleichung und Einhaltung von Mindeststandards bei der Versicherung von Exportgeschäften und internationalen Investitionen ein. Dazu hat die Berner Union sogenannte Operational Guidelines festgelegt.
Die Operational Guidelines für Exportgeschäfte unterscheiden zwischen Kreditlaufzeiten von weniger als 24 Monaten und Kreditlaufzeiten von 24 Monaten und länger. Für Geschäfte mit einer Kreditlaufzeit von weniger als 24 Monaten sind in den Operational Guidelines keine Mindestanzahlungen und Zwischenzahlungen gefordert. Die maximale Kreditlaufzeit orientiert sich an der wirtschaftlichen Lebensdauer des Exportguts. Der Starting Point of Credit definiert sich nach der Art des Exportguts und ist deshalb für Dienstleistungen, Rohwaren, Konsumgüter und Halbfabrikate unterschiedlich.
Für Kreditlaufzeiten ab 24 Monaten orientieren sich die Operational Guidelines am Exportkreditarrangement der OECD. Darüber hinaus richtet sich die maximale Kreditlaufzeit an der Höhe des Exportauftragswertes (ohne Zinsen) aus.
Pariser Club
Der Pariser Club ist ein Zusammenschluss von 22 Gläubigernationen plus Ad-hoc-Teilnehmernationen. Im Pariser Club treffen sich die Vertreter der Gläubigernationen mit den Vertretern der Schuldnerländer, um im Fall einer Überschuldung Mindeststandards zu vereinbaren, die bei Umschuldungen (das heisst Restrukturierung der gewährten Exportkredite) zu beachten sind. Durch die multilateralen Vereinbarungen im Pariser Club stellen die Mitglieder eine Gleichbehandlung der Gläubiger bei den Umschuldungen sicher.
Internationale Vereinbarungen
Die SERV beachtet als staatlicher Exportkreditversicherer (ECA) die internationalen Vereinbarungen, welche die staatliche Exportkreditunterstützung betreffen. Dabei geht es vor allem darum, Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Die wichtigsten internationalen Organisationen hierfür sind die Welthandelsorganisation (WTO) und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die Mitgliedsländer der WTO haben sich verpflichtet, keine Exportsubventionierung zu betreiben. Die Unterstützung in Form von staatlichen Exportkreditversicherungen ist keine Exportsubvention, solange vereinbarte Mindeststandards eingehalten werden. Diese sind im «Arrangement on Officially Supported Export Credits» (Exportkreditarrangement), das an die OECD angegliedert ist, festgehalten.