Das innovative Start-up erstellt Anlagen, die Betongranulat mit Kohlendioxid anreichern. Den jüngsten Anlagenverkauf nach Deutschland hat die SERV begleitet.

Die neustark AG entfernt CO₂ aus der Atmosphäre, indem sie das von Biogasanlagen abgefangene CO₂ in mineralischen Abfallstoffen wie Abbruchbeton speichern. Eine Anlage zur Anreicherung von Betongranulat mit Kohlendioxid wurde nach Deutschland verkauft. Dieses Geschäft wurde von der SERV mit einer Vertragsgarantieversicherung und einer Bondgarantie begleitet.
05.03.2025
Die Schweiz soll ab 2050 nicht mehr Treibhausgase in die Atmosphäre ausstossen, als durch natürliche und technische Speicher aufgenommen werden (Netto-Null-Ziel). Doch selbst wenn die Schweiz grosse Fortschritte bei der Reduktion von Emissionen macht, gibt es Ausstösse, die nur schwer oder gar nicht vermeidbar sind. Um Netto-Null bis 2050 zu erreichen, muss auch eine erhebliche Menge CO₂ aus unserer Atmosphäre entfernt werden.
Start-up schafft Negativemissionen
Abbruchbeton ist heute schon ein möglicher Rohstoff für Recycling-Beton, birgt aber noch viel Potenzial. Neustark hat eine Technologie entwickelt, die dieses Abbruchmaterial in eine «CO₂-Senke» verwandelt. Dieses Verfahren funktioniert entlang des üblichen Recyclingprozesses von Abbruchbeton. Das biogene CO₂ wird bei Biogasanlagen abgeschieden, in Abbruchbeton mineralisiert – also versteinert – und somit der Atmosphäre dauerhaft entzogen. Pro Tonne Abbruchbeton speichert neustark circa 10 kg CO₂. Eine Anlage kann in einer Stunde das tun, wofür 50 Bäume ein Jahr benötigen.
Um das CO₂ zu gewinnen, arbeitet neustark mit Biogasanlagen zusammen, die Biomasseabfälle für die Biogasaufbereitung verwerten. Während des Prozesses wird das gewonnene Biomethan von CO₂ getrennt, das in die Luft emittiert wird. Das CO₂ ist biogen, da die Biomasse am Anfang ihres Lebenszyklus CO₂ aufgenommen hat. Wenn neustark also das CO₂ abfängt und dauerhaft in Abbruchbeton speichert, entstehen sogenannte Negativemissionen: es wird CO₂ regelrecht aus der Luft entfernt.
CFO, neustark AG
Das innovative Start-up
Neustark wurde im Juli 2019 als Spin-off der ETH von den heutigen Co-CEOs Valentin Gutknecht und Johannes Tiefenthaler gegründet. Kurz darauf meldete neustark bereits das Patent auf seine Mineralisierungstechnologie an. Heute hält das in Bern ansässige Unternehmen die Wertschöpfungskette zusammen: von der Beschaffung und dem Transport des CO₂ über die dauerhafte Speicherung in Abbruchbeton bis zu Carbon Removal-Zertifikaten. Aktuell sind 29 Abscheidungs- und Speicheranlagen in Betrieb.
Die Vision für eine bessere Zukunft
Der SERV-Versicherungsnehmer neustark hat eine klare Vision: Die dauerhafte Speicherung von CO₂ zu ermöglichen – für eine bessere Zukunft der jetzigen und nachfolgenden Generationen. Es freut uns besonders, dieses visionäre Unternehmen zu begleiten. So kann sich neustark auf das konzentrieren, worin sie stark sind: die Begrenzung der globalen Erwärmung, und die SERV hält ihnen den Rücken frei.
«Für die Erreichung unserer Netto-Null-Ziele ist die schnelle Skalierung von Klimatech-Lösungen wie jene von neustark unabdingbar. Dafür müssen wir unsere Technologie schnell entwickeln und ausrollen, was auch finanziell ein enormes Vorhaben ist. Dass SERV uns beim Export einer Anlage den Rücken freihält, hilft uns beim hohen Tempo», so Jakob Wrulich, CFO der neustark AG.
Der Export nach Deutschland
Der Export einer Anlage nach Deutschland wird von der SERV gedeckt. Der Käufer ist spezialisiert auf Erdbau, Abbruch und Recycling und Experte für Kreislaufwirtschaft. Wir begleiten das Projekt mit einer Vertragsgarantieversicherung und einer Bondgarantie.
Vertragsgarantieversicherung und Bondgarantie
Im Rahmen dieses Vertrages hat neustark seine Bank beauftragt, eine Anzahlungsgarantie gegenüber dem ausländischen Schuldner auszustellen. Die Vertragsgarantieversicherung der SERV deckt den Verlust des Garantiebetrags, wenn der ausländische Kunde die Garantie zum Beispiel unrechtmässig in Anspruch nimmt.
Die Vertragsgarantieversicherung wurde mit einer Bondgarantie ergänzt. Dabei stellt die SERV im Auftrag von neustark dem Garantie stellenden Finanzinstitut eine Ausfalldeckung für den Fall zur Verfügung, dass neustark bei Inanspruchnahme der Garantie seiner Zahlungsverpflichtung gegenüber dem Finanzinstitut nicht nachkommen kann.
In der Zwischenzeit wurde die Anlage von neustark in Kirchheim unter Teck beim Recyclingpartner erfolgreich in Betrieb genommen.
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