Afrika – ein Markt mit grossem Potenzial
Der afrikanische Kontinent zeigt enormes Potenzial und bietet beste Chancen für Schlüsselbereiche wie Infrastruktur und Energie. Dominique Aubert, Senior Vice President, Project Finance & Infrastructure, wirft mit uns in einem kurzen Interview einen Blick auf die Triebkräfte dieses Wachstumsmarktes.
Dominique, sollten Schweizer Exporteure Afrika auf dem Schirm behalten?
Auf jeden Fall. Afrika ist ein riesiger Markt mit enormem Potenzial. Das liegt einerseits am Rohstoffreichtum und andererseits an den Menschen selbst. Die Mittelschicht wächst stetig und die Bevölkerung Afrikas wird immer jünger. Aktuell ist die Mehrheit unter 30 Jahre alt, immer besser ausgebildet und digital vernetzter. Diese motivierten jungen Menschen sind als Arbeitskräfte eine wichtige Ressource.
Wie ist Afrika mit den jüngsten globalen Herausforderungen umgegangen?
Der afrikanische Kontinent mit seinen 54 Ländern ist sehr robust. Die globalen geopolitischen Entwicklungen haben die Volkswirtschaft natürlich nicht verschont, aber Afrika ist resilient und die Wirtschaft wächst. Zum Beispiel hat die Elfenbeinküste während der Pandemie ein positives Wachstum registriert.
Wo siehst du das grösste Potenzial?
Das sind sicherlich zwei Punkte: Afrika will einerseits Teil der Logistikkette werden, besonders in Nordafrika, wo Unternehmen aus der Automobil-, Luftfahrt- und Konnektivitätsindustrie für die ganze Welt produzieren. Die rohstoffreichen Länder wollen nicht nur exportieren, sondern selbst weiterverarbeiten und damit in die eigene Wertschöpfung einzahlen.
Andererseits hat Afrika ein riesiges Vorkommen an grüner Energie, die in erster Linie für die industrielle Produktion und die lokale Verarbeitung von Rohstoffen genutzt wird. Mehrere Projekte sehen vor, einen Teil dieser Energie auf den europäischen Kontinent zu exportieren.
Kommt hier die Schweiz ins Spiel?
Absolut. Die Grossprojekte im Land sind eine grosse Chance für Schweizer Exporteure. Hier können wir mit unserer Expertise für spezialisierte Qualitätsprodukte punkten. Dafür wird auch ein höherer Preis gezahlt.
Welchen Tipp gibst du schweizerischen Unternehmen mit auf den Weg?
Egal wie gross, seid offen für diesen spannenden Markt! Es gibt immer ein EPC, also einen Generalunternehmer, der das Projekt abwickelt und die Vertragsgestaltung übernimmt. Und die SERV ist natürlich für die Zahlungssicherheit da.
Der Trend ist eindeutig: Die Geschäfte nehmen an Fahrt auf.