Menu

Schweizer Expertise für Autobahn in der Türkei

Unterstützung für Heitkamp Construction Swiss beim Autobahnbau in Istanbul

((Bildunterschrift)) Die Strecke Nakkaş–Başakşehir ist mit 31 Kilometern der letzte Bauabschnitt der Nord-Marmara-Autobahn.
Die Strecke Nakkaş–Başakşehir ist mit 31 Kilometern der letzte Bauabschnitt der Nord-Marmara-Autobahn.

Heitkamp Construction Swiss beteiligte sich an einem Autobahnprojekt, das die Industrie- und Logistikzentren im europäischen Teil Istanbuls verbinden und den Verkehr in der Metropole beruhigen soll. Die SERV unterstützte das Projekt unter anderem mit einer Käuferkreditversicherung.

23.10.2025

Mit mehr als 15 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist Istanbul die bevölkerungsreichste Stadt Europas – und sie wächst von Jahr zu Jahr. Dieses Wachstum bringt Herausforderungen mit sich, gerade auch im Hinblick auf den Verkehr.

Die Nord-Marmara-Autobahn, eine neue Umgehungsstrasse im europäischen Teil Istanbuls, soll dazu beitragen, den Transitverkehr aus dem Stadtzentrum umzuleiten und die Umwelt- und Lärmbelastung im städtischen Raum zu reduzieren. Der letzte Bauabschnitt dieser Strasse ist die Strecke Nakkaş–Başakşehir, die mit Beteiligung des Schweizer Unternehmens Heitkamp Construction Swiss realisiert wurde.

Ambitioniertes Autobahnprojekt in sensibler Umgebung

Der 31 Kilometer lange Autobahnabschnitt Nakkaş–Başakşehir umfasst mehrere Tunnel, Viadukte, Anschlussstellen sowie eine 860 Meter lange Schrägseilbrücke über ein Tal. Die Strasse führt auch durch bewohnte Gebiete. Um die Einhaltung internationaler Standards zu garantieren, wurden die Bauarbeiten im Oktober 2022 unterbrochen und Probleme mit Blick auf mögliche Umsiedlungen und Enteignungen in die Hand genommen. Anfang 2024 konnten die Arbeiten wieder aufgenommen werden.

Die Strecke wurde im Rahmen eines BOT-Modells (Build–Operate–Transfer) gebaut. Dabei übernehmen private Investorinnen und Investoren den Bau und Betrieb von Infrastrukturprojekten und übergeben diese später an den Staat.

«Das BOT-Modell ermöglicht es, Infrastruktur zu bauen, ohne den Staatshaushalt zu belasten – das ist attraktiv für Schwellenländer wie die Türkei.» Vira Tsymbalyuk, SERV

Beim Bau der Nord-Marmara-Autobahn wurden nicht nur in der Finanzierung neue Wege gegangen, sondern auch im Bereich Nachhaltigkeit: Die Autobahn wird mit digitalen Mautsystemen betrieben, die Strassen werden mit LED beleuchtet und ein integriertes Solarkraftwerk leistet einen aktiven Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen.

Tunnel und Brücken mit Schweizer Expertise

Neben diversen anderen internationalen Unternehmen war auch das Schweizer Unternehmen Heitkamp Construction Swiss am Bau dieses Autobahnabschnitts beteiligt. Ein wesentlicher Teil des Auftrags von Heitkamp bestand darin, spezifische Baumaterialien und technisches Equipment zu beschaffen.

Der Schweizer Vertragswert betrug insgesamt 31,7 Millionen Euro. Als Subunternehmen waren Schweizer Vertragspartner aus der Baubranche, aus der Energie- und Automatisierungstechnik und dem Bereich Baumaschinen involviert.

Hoher Finanzbedarf erfordert Koordination zwischen Kreditgebenden

Die Schweizerische Exportrisikoversicherung SERV unterstützte die Exportleistungen von Heitkamp und beteiligte sich darüber hinaus an der Finanzierung des Projektes. Insgesamt betrug der Finanzbedarf rund 1,1 Milliarden Euro. Die SERV steuerte eine Käuferkreditversicherung für rund 240 Millionen Euro bei. Die Hälfte davon war durch die polnische Exportkreditversicherung KUKE rückversichert.

Neben der SERV und KUKE beteiligten sich diverse weitere Exportkreditversicherungen, Kreditgebende und Sponsorinnen und Sponsoren an der Finanzierung des Projektes. Das brachte auch Herausforderungen mit sich.

«Zu Beginn war die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Stakeholdern herausfordernd. Es brauchte eine Koordinationsstelle, die Banken und Versicherungen mit Beraterinnen und Sponsoren an einen Tisch brachte», erzählt Vira Tsymbalyuk, Expertin für Projektfinanzierung und Infrastrukturprojekte bei der SERV.

Preisgekröntes Finanzierungsmodell

Der Koordinierungsaufwand lohnte sich: Das Projekt wurde bereits mehrfach prämiert, mit dem Project Finance International Award 2024 für den Global Infrastructure Deal of the Year und dem TXF Export Finance Award für den Social Infrastructure Export Finance Deal of the Year. 

«Diese Auszeichnungen unterstreichen nicht nur die Qualität und Innovationskraft des Projektes, sondern auch die Bedeutung des internationalen Zusammenspiels von Finanzinstitutionen, Exportkreditagenturen und Industrieunternehmen», stellt Vira Tsymbalyuk fest.

Benötigen Sie Unterstützung für Ihr Exportgeschäft? Kontaktieren Sie uns:

Vira Tsymbalyuk
Vira
Tsymbalyuk
Senior Vice President, Project Finance & Infrastructure
+41 58 551 5517